16. April 2019
Auszug aus: „Der Schwarze Vere und Ostrach“ von Gerhard Fetscher
Seit Anfang April 1819 hat man in der Nähe von Laubbach und Königseggwald in den Wäldern öfters verdächtiges Gesindel gesehen. Nachdem in kurzer Zeit in Laubbach sechsmal eingebrochen wurde, wenden sich die Bewohner der Laubbacher Mühle an das gräflich Königseggische Forstpersonal in Königseggwald mit der Bitte, ihnen während der Nacht Schutz zu gewähren. So veranlasst Forstverwalter Eckardt, dass mehrere Nächte eine Mannschaft unter dem Forstpraktikanten Heinrich Langen hinter den Weiden des Mühlbachs aufgestellt wird.
In der Nacht vom 15. auf 16. April nähern sich tatsächlich die Räuber, bemerkten aber die Forstleute und ziehen sich wieder zurück. Am anderen Morgen, dem 16. April 1819, kehrt die Schutzmannschaft wieder nach Königseggwald zurück. Langen beauftragt allerdings einen Müllerburschen, sich in der Nähe zu verstecken und ihn zu benachrichtigen, falls etwas Auffälliges geschähe. Kaum ist Langen in seinem Amtszimmer angekommen, sieht er schon den Müllerburschen, wie er wild mit dem Müllerschurz Zeichen gibt. Langen alarmiert das Forstpersonal und reitet mit dem noch gesattelten Pferd sofort los.
In der Zwischenzeit sind die Räuber in die Mühle eingedrungen, haben Fleisch und Brot verlangt und auch bekommen. Als ihre Wachen den Müllerburschen sehen, gehen sie in den nahegelegenen Wald. Als Langen bemerkt, dass er zu spät dran ist, reitet er in den Wald und erblickt auch die fünf Räuber, die das Fleisch mit dem Brot und Branntwein verzehren. Im Glauben, dass die Hilfsmannschaft bald eintreffe, wendet er sich den Räubern zu und bedroht sie mit seinem Stutzen. Friedrich Klump, der Schwarze Vere und der Condeer fallen dem Pferd in die Zügel. Langen feuert das Gewehr auf sie ab und trifft den Condeer in die Schulter. Darauf flüchten der Urle, Fidelis Sohm und der Condeer. Langen übermannt Klump. Inzwischen ist die Mannschaft mit Hunden angekommen und spürt den Schwarzen Vere auf, der sich im Gebüsch versteckt hat. Die beiden Gefangenen werden nach Königseggwald gebracht und im Haus des Schultheißen Josef Uhl an einem schweren Eichentisch festgebunden.
Tags darauf erfolgt die Überführung ins Oberamt Saulgau und danach die Festsetzung im Turm von Biberach.
Download: "Der Schwarz Vere und Ostrach"