03. Oktober 2021
"Coronabedingt" war das Publikum überschaubar, aber Frau Freund und ihr Ehemann waren trotzdem begeistert von Ostrach und seiner Umgebung. Sie stammen aus Kissing bei Augsburg. Rommelsried, der Geburtsort des "Schwarzen Veri", befindet sich in der Nähe ihres Wohnortes.
Frau Freund berichtete, dass der "Veri" in ihrer Heimat nicht so bekannt ist, wie in unserer Gegend, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass es vor 200 Jahren viele Räuberbanden gegeben hat. So war in Bayern der Bayrische Hiesel, der in Kissing geboren wurde, mehr bekannt.
Weil der "Veri" bei uns in der Gegend sein "Unwesen" trieb und in der Nähe der Laubbacher Mühle von Forstgesellen des Grafen Königsegg gefangen genommen wurde, ist sein Name bei uns mehr geläufig als in seinem Geburtsort. Noch heute erinnert eine Stele am Waldrand auf Riedhauser Gemarkung an seine Gefangennahme.
Sein spektakulärer Tod am 20. Juli 1819 im Ehinger Tor zu Biberach, als er durch einen Blitzschlag starb, hat den Räuberhauptmann erst "berühmt" gemacht.
Frau Freund ist beruflich bei der "Augsburger Puppenkiste" angestellt. Wegen des Lockdowns war der Museumsbetrieb ebenfalls geschlossen und ist seit dem 17.09.2021 wieder eingeschränkt möglich.
Die Requisiten ihres Theaters (Bilder, Marionette des Schwarzen Veri und die Kostüme) wurden von ihr selbst entworfen, gemalt, geschnitzt und nach alten Büchern von damals von Hand genäht.
Ihr Ehemann spielte beim Theater den zeitgenössischen Maler Johann Baptist Pflug, der aus Biberach stammte und in seinen Bildern die "Räuberbande und den Schwarzen Veri" auf der Leinwand verewigte. Er war ein Maler, der das Volksleben zu dieser Zeit skizzierte. Die Darstellung des "Veri" auf seinen Gemälden ist bis heute am meisten verbreitet.
Auf dem Foto ist die selbstgeschnitzte Marionette des "Schwarzen Veri" zu sehen.